Die diesjährige Kulturfahrt des VVV hatte Kaub, Assmannshausen und Rüdesheim zum Ziel, also eine Fahrt von Koblenz aus in das obere Mittelrheintal, von dem Dichter und Philosophen schwärmten: „ein in sich geschlossenes Gemälde“, ein „überlegtes Kunstwerk“.
Die Fahrt führte von Koblenz entlang dem Rhein, vorbei an vielen Burgen zu beiden Seiten des Stroms, vorbei an vielen Weinbergen, vorbei an der Loreley, vorbei an berg- und talfahrenden Schiffen, durch und vorbei an zahlreichen kleinen Orten, denen der Verkehr der vielen Autos und der Lärm der Eisenbahnen viel zu schaffen macht.
Der erste Halt war in Kaub, nach Rheinkilometern gemessen genau zwischen Mainz und Koblenz gelegen. Zum Taunus hin steht die Burg Gutenfels, mitten im Rhein wie ein „steinernes Schiff“ die Zollburg Pfalzgrafenstein. Kaub war wichtige Lotsen-Station der Schifffahrt bei der Durchfahrt durch das „Gebirge“. Schiefer aus Kaub stammte aus heute meist aufgelassenen Schiefergruben auf beiden Seiten des Rheins. An den Rheinübergang Blüchers 1816 im Krieg gegen Napoleon erinnert heute das Blücher-Denkmal. Der Pfalzgrafenstein und das Blücher-Museum wurden besucht.
Nächstes Ziel auf der Fahrt war der Rotweinort Assmannshausen. Der Ursprung des Weinorts: die Schenkung eines Weinbergs in „Hasemannhausen“ an das Benediktinerkloster Disibodenberg. Früher lebte der Ort, heute übrigens ein Stadtteil von Rüdesheim, vom Bergbau im Taunus, heute insbesondere vom Fremdenverkehr.
In Assmannshausen trennte sich die Reisegruppe: Eine Gruppe nutzte die Seilbahn zum Niederwald und erreichte nach einem Fußweg entlang der Rheinhöhe das Niederwalddenkmal; die zweite Gruppe setzte die Fahrt im Bus fort bis nach Rüdesheim, um von dort mit der Kabinenbahn das Niederwalddenkmal zu erreichen.
Das Niederwalddenkmal mit der “Germania“ im Landschaftspark Niederwald oberhalb der Stadt Rüdesheim und auch über den Weinbergen von Rüdesheim wurde als Andenken an den Sieg 1871 über Frankreich im deutsch-französischen Krieg errichtet. Im Deutschen Reich von Kaiser Wilhelm I. und dem Reichskanzler Otto von Bismarck ist das Denkmal in den Jahren 1872 bis 1893 geplant, erbaut und eingeweiht worden. Die „Germania“, die Reliefs und die Sockelinschriften würdigen den Sieg über Frankreich. Das allegorische Bild von Vater Rhein und Tochter Mosel, das ursprünglich die Grenzverschiebung nach dem gewonnenen Krieg im Blick hatte, hat zwischenzeitlich Eingang in die Rhein-Seligkeit des Fremdenverkehrs Eingang gefunden.
Die Kabinenbahn brachte beide Gruppen der Kulturfahrt nach Rüdesheim zurück. Auf dem „Magdalenen-Hof“, einem Weingut inmitten der Rüdesheimer Weinberge, hat die Kulturfahrt beim gemütlichen Beisammensein und dem gemeinsamen Abendessen sowie einem guten Glas Wein einen schönen Abschluss gefunden. Entlang dem Rhein ging die Fahrt zurück nach Pfaffendorf.